Vorschlag: Testprogramm für Silabs Doppeltuner

  • Hallo Leute!


    Ich lese in diesem Forum immer wieder, dass sich bei den neuen Silabs-Dopeltunern der Empfang verschlechtert, sobald beide Tunerhälften gleichzeitig in Betrieb sind. Egal ob Satellit oder Kabel. Die Meldungen widersprechen sich aber teilweise. Vermutlich stören sich die Tuner gegenseitig. Das Ausmaß der Störung ist wahrscheinlich von den eingestellten Frequenzen abhängig. Das sollte man einmal systematisch prüfen. Dafür schlage ich ein Testprogramm vor.


    Das Testprogramm sollte zunächst nur Tuner A aktivieren und alle 120 Astra-Tranponder einmal einschalten und jeweils das SNR auslesen. Das sind dann die 120 Referenzwerte. Dann wird Tuner B zugeschaltet. Während Tuner A die erste Frequenz empfängt, durchläuft Tuner B alle 120 Transponder. Dabei wird jeweils das SNR von Tuner A eingelesen. Dann schaltet man Tuner A auf die zweite Frequenz und schaltet auf Tuner B wieder alle Frequenzen durch. Das wiederholt man, bis Tuner A auf der 120. Frequenz angelangt ist. Leere Transponder, die kein SNR liefern, kann man natürlich überspringen.


    Die Ergebnisse werden in einer Datei gespeichert. Am Ende hat man dann eine Liste mit (Anzahl der aktiven Transponder)*121 Einträgen. Um die Auswertung zu vereinfachen, sollte man die Differenz zwischen Refernzwert und neu gemessenem Wert eintragen. Die fertige Liste enthält dann im Idealfall nur die Refernzwerte, gefolgt von 120 Nullen. Jede Abweichung würde da sofort auffallen. Die erste Zeile der Liste könnte dann so aussehen:


    10714h 14.3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0.1 0 0 0 0 0 0 0 -2.4 0 0 0 0 0 0 0 0 -0.2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ...


    Um die Refenzwerte aufzunehmen, braucht Tuner A vielleicht durchschnittlich 1 Sekunde zum synchronisieren, das macht 2 Minuten für 120 Frequenzen. Das Gleiche noch mal mit aktiviertem Tuner B. Tuner B kann man wahrscheinlich sehr viel schneller durch die 120 Frequenzen schalten. Er muss nicht synchronisieren, nur die PLL muss einrasten. Dafür braucht es vielleicht 100 Millisekunden. Das Testprogramm wäre dann in insgesamt 28 Minuten durchgelaufen.


    Anschließend kann der Receiver neu gestartet werden und man misst das SNR von Tuner B, während Tuner A alle 120 Frequenzen durchschaltet.


    Für Kabel kann man ein ganz ähnliches Programm schreiben.
    Wäre das nicht etwas für Dich, gutemine?


    Ich könnte es selbst schreiben, habe aber keinen Doppeltuner. Den jetzt angekündigten Doppeltuner für S2X und Multistreams hätte ich gerne, aber leider soll er in meiner DM7020hd nicht laufen. Also warte ich noch auf eine Dreambox mit HEVC-Dekoder und 2 Tuner-Steckplätzen ...

  • Vermutlich stören sich die Tuner gegenseitig. Das Ausmaß der Störung ist wahrscheinlich von den eingestellten Frequenzen abhängig.

    Das kann ich bestätigen. Der Signalabfall von A1 ist abhängig von der Frequenz die A2 hat, oder hatte.
    Mit der entsprechenden Frequenz auf A2 kann man den Signalabfall von A1 wieder verringern. Aber welche Frequenzen sich negativ oder positiv auswirken habe ich nicht systematisch ermittelt. Das ist mir von Hand zu aufwändig.
    Wobei bei mir der Signalabfall nicht zum Bildausfall führt.

    >> Wir Schweizer haben die Uhren, aber keine Zeit ! <<

  • Zitat

    Wäre das nicht etwas für Dich, gutemine?

    Nicht wirklich, schon weil du dann auch die Qualität deiner Anlage, Komponenten und Kabel mitmisst. Die Qualitätsanzeige auf der Dreambox ist nur einmal kein Messinstrument, gerade weil du nicht mit dem Problem selbst ein Problem beurteilen würdest.


    Wie Swiss-MAD sagt ist das alles relativ solange es keine Probleme macht.


    Ich drehe z.B. beim Duschen nicht die Waschmaschine an, weil wenn die zwischendurch Kaltwasser braucht es bei mir in der Dusche plötzlich ziemlich heiss wird - ich kann dir deswegen nicht sagen ob die Waschmaschine ein Problem hat :smiling_face:

  • Nunja, zum groben Bild zeichnen würde das schon nicht verkehrt sein. Allem voran da viele meinen das gleiche Problem zum haben; würde schon so ein systematischer "Test", der bei allen betroffenen gleichermassen durchgeführt wird, schon von Vorteil sein, denk ich...auch weil es in Lünen nicht nachstellbar ist.
    Aber ob der Aufwand lohnt, müssen andere entscheiden...


    Was die eigentlichen Messwerte angeht hast du vollkommen Recht.

  • Ich habe doch vorgeschlagen, nur die Differenz zwischen Referenzwert und neu gemessenem Wert einzutragen. Dann wird die Qualität der Anlage eben nicht mitgemessen. Aber man könnte sehen, bei welchen Frequenzkombinationen der Tuner Probleme macht.

  • Ich kann dir problemlos 5 Vorschläge für 'richtige' Referenzwerte machen und gerade bei einer Logarithmischen Skala sind die alle gleich gut/schlecht.


    Glaube mir die Leute die Tunerchips und die entsprechenden Leiterplatten entwickeln und entwerfen haben Professionelles Equipment um solche Sachen auszumessen und zu testen, die brauchen uns nicht wirklich.


    Und wenn für die alles innerhalb der Spezifikationen ist hast du dann sowieso ein Problem ...

  • Noch mal: Der Referenzwert ist völlig egal, man kann ihn in der Liste auch weglassen. Durch die Differenz kürzt sich der weg.


    Natürlich gibt es große Firmen die sich professionelles Equipment leisten können. Silabs hat sowas bestimmt. DMM/DP ganz sicher nicht. Weißt Du überhaupt, was so etwas kostet? Selbst wenn die einige tausend von diesen Tunern verkaufen, könnten sie es nicht bezahlen. Da hat niemand irgend etwas gemessen.

  • Die Idee ist ja eigentlich nicht schlecht, um raus zu finden welche Abhängigkeiten die beiden Tuner Frequenzen haben. Interessant auf alle Fälle.
    Aber nur Interessant bringt am Ende keinen Nutzen, weil wir es doch nicht ändern können. :frowning_face:


    Das Tuner Design ist ja eigentlich nicht schlecht, den die alten Si2166B Dual Tuner die man vor der DM900 kaufen konnte haben das Problem nur im 0.5dB Bereich. Das ist komplett vernachlässigbar.
    Die Bestückung (bis auf Vorwiderstände der LED's) und Leiterplatten Layout sind identisch.
    Ich vermute immer noch, das es beim Hersteller des ZIF Tuners (RDA5816) oder vielleicht beim Demodulator (Si2166B) eine Serienstreuung gibt die das Problem verursacht.

    >> Wir Schweizer haben die Uhren, aber keine Zeit ! <<

  • Du hast mal geschrieben:

    Zitat

    Zudem habe ich im Vergleich festgestellt, das das Leiterplatten Layout bei der HF Einkopplung ganz leicht verändert wurde. Ich kann mir aber nicht vorstellen das das zu dem Problem führen kann.

    Das könnte durchaus die Ursache sein. Bei 2 GHz ist jeder Millimeter Leiterbahn auch schon ein Bauteil, das man nicht vernachlässigen darf. Für Techniker gibt es ja den Spruch: "Never change a running system". Wir werden wohl nie erfahren, warum sie es trotzdem gemacht haben.

  • Du hast mal geschrieben:

    Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Lustigerweise wurde mir von DMM bestätigt, das es das identische Layout sein sollte.
    Tja, die kleine Änderung hatte derjenige scheinbar vergessen. :upside_down_face:

    >> Wir Schweizer haben die Uhren, aber keine Zeit ! <<

    Einmal editiert, zuletzt von Swiss-MAD () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Vielen Dank, Swiss-Mad!


    Auf der blauen Platine sieht man, dass der Signalanschluss für die F-Buchsen etwas weiter links ist. Das könnte schon ein Grund für das Redesign der Leiterplatte sein. Möglicherweise waren die alten Buchsen nicht mehr zu bekommen und die neuen passten nicht mehr in die Löcher auf der Platine.
    Bei der Änderung fällt auf, dass die Spulen L4 und L6 geschätzt einen Zentimeter nach rechts verschoben und um 90 Grad gedreht sind. Offene Spulen sind besonders empfindlich für Ein- und Ausstrahlung. Am neuen Montageort der Spulen ist vielleicht eine störende Leitung in der Nähe.
    Weiter fällt auf, dass auf der blauen Platine die Leiterbahnen von der F-Buchse zur Spule extrem breit sind. Ich weiß nicht, warum sie das gemacht haben. Solche HF-Leiterbahnen sollten die richtige Impedanz haben, also 75 Ohm. Bei einem guten Entflechtungsprogramm kann man das vorgeben. In Abhängigkeit von Dicke und Material der Leiterplatte wählt das Programm dann die passende Leiterbahnbreite. Ich gehe mal davon aus, dass auf der Bestückungsseite an der Stelle eine abschirmende Kupferfläche ist. Die extrem breite Leiterbahn wird dann zu einem zusätzlichen Kondensator.
    Das verändert die gesamte Eingangsschaltung.


    Woher weißt Du, dass der ZIF Tuner ein RDA5816 ist ? Kann man den Deckel abnehmen ?

  • Ja, es ist durchaus möglich, das die Veränderungen der Leiterbahnen bei der HF Einkopplung Einfluss haben.
    Das ist mir schon bewusst. Aber ich muss das Ding ja nicht "richten", dafür sind andere da.
    Und ich hoffe schon, das DMM einen Layouter beauftragt hat, der weiss was er macht. DMM macht ja Sat. Tuner nicht erst seit einem Jahr. :winking_face:


    Und solange ich keine Bildausfälle habe, kann ich damit leben....auch wenn es nicht schön ist. Alternativ könnte ich den "alten" Tuner in die DM900 machen, weil der ist im Moment nur als Partnerbox mit nur einem Sat. Kabel in der DM800, wenn mir mal die Tuner ausgehen. :grinning_squinting_face:


    Das Abschirmblech müsste ich auslöten um drunter zu sehen. Dazu hatte ich keine Lust.
    Aber ich weiss aus verlässlicher Quelle, das da ein RDA5816 verbaut ist. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    >> Wir Schweizer haben die Uhren, aber keine Zeit ! <<

  • Ich habe noch mal über das Foto nachgedacht.
    Durch die Spule fließt höchstwahrscheinlich die LNB-Versorgung (14/18Volt, 0.5 A). Sie soll das HF-Signal abblocken. Die eigentliche HF-Eingangsschaltung ist dann auf der Bestückungsseite. Die besonders störempfindliche Fläche ist also die zwischen der F-Buchse und der Spule. Die hat sich durch das neue Design enorm vergrößert. Das ursprüngliche Design ist sicher von einem Fachmann. Die Änderung hat aber wohl jemand gemacht, der sich mit HF nicht gut auskennt.
    Wenn das die einzige Änderung am Layout ist, kann das ein geschickter Bastler reparieren.


    Ich würde folgendes versuchen:
    - Spulen L4 und L6 auslöten
    - breite Leiterbahnen direkt an den F-Buchsen durchtrennen
    - Rest der breiten Leiterbahnen mit der umgebenden Metallfläche verlöten, um das Loch in der Abschirmung zu schließen
    - Spulen nach oben bzw. nach unten gerichtet am Kontakt der F-Buchsen anlöten
    - isolierten Schaltdraht löten vom anderen Ende der Spule zum rechten Lötpunkt, an dem die Spule vorher gesessen hat
    Die frei schwebende Lötstelle zwischen Spule und Schaltdraht sollte nicht direkt auf der Platine aufliegen, sondern ein bisschen Abstand haben. Da sind immerhin 18 Volt drauf.


    Danach ist der blaue Tuner entweder kaputt oder er funktioniert so wie der grüne :smiling_face:

    3 Mal editiert, zuletzt von Hein Holz ()

  • Hast Du wirklich genau den blauen Tuner auf dem Foto oder den Triple-Tuner oder den ganz neuen, den sonst noch keiner hat?


    Vielleicht hast Du die richtige Frequenzkombination noch nicht gefunden, wo die Störung besonders stark ist. Da wäre jetzt so ein Testprogramm hilfreich.
    Oder Dein Antennensignal kommt mit höherem Pegel am Tuner an (LNB mit höherer Verstärkung oder kürzeres Kabel). Schalte doch mal ein Dämpfungsglied davor, dann müsste sich der Effekt stärker auswirken.

  • Sowohl mit dem in der DM900 verbauten Twin (blau) wie auch beim Triple (wo das Problem scheinbar auch bei manchen vorhanden ist), keiner davon zeigt davon auch nur im entferntesten diesen Effekt, bei mir bricht die SNR ja nichtmal um die 0,5dB ein.
    Die von andern Usern genannten kritischen Frequenzkombinationen hatte ich doch auch schon probiert.


    Ok ja ich hab auch ein High-Gain LNB, wenn du meinst das würde es beeinflussen kann ich das gern mal probieren, wobei ich selbst das schon ausschließen mag ich hab 2 Antennen (mit mehreren verschiedenen LNBs), beide hab das Problem nicht.


    Der Fehler scheint ja nur bei einigen wenigen Exemplaren aufzutreten (sonst gäbe es auch viel mehr Rückmeldungen mit dem Problem), so wie ich das verstanden hab wechselt der Fehler ja auch mit dem Tausch des Tuners, als ob es gute und schlechte baugleiche Tuner gäbe.

    4 Mal editiert, zuletzt von dhwz ()

  • Ich vermute immer noch, das es beim Hersteller des ZIF Tuners (RDA5816) oder vielleicht beim Demodulator (Si2166B) eine Serienstreuung gibt die das Problem verursacht.

    Ich bleibe dabei. Ich hatte früher als ich in der Hardwareentwicklung war schon Fälle mit haarsträubenden Bauteilabweichungen die in der Produktion plötzlich aufgetaucht sind. Und das von namhaften Herstellern. :upside_down_face:
    Aber das kann schon mal vorkommen. Wir hatten zum Teil auch ein sehr grosses Produktionsvolumen von bis zu 1500 Geräte/Tag von nur einem Gerätetyp.

    >> Wir Schweizer haben die Uhren, aber keine Zeit ! <<